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Bayrische Lederhosen

Hier finden Sie originale Bayrische Lederhosen. Die kurze Lederhose für echte Kerle, sowie die traditionellen Kniebund Lederhosen für jeden Anlass.

Bayrische Lederhosen und ihr Material

Eine Trachten-Lederhose wird in der Regel aus sämisch gegerbtem Hirschleder oder einem anderen weichen Leder hergestellt. Das Rothirschleder stammt aufgrund der verletzungsfreieren Qualitäten oft aus Australien oder Neuseeland. Bei industriell gefertigten Hosen wird oft auch Wildbockleder eingesetzt. Rindsleder wird nur bei industrieller Massenware verwendet. Die Hose ist meist mit weißen, grünen oder gelben Stickereien verziert. Sie unterscheidet sich von der teureren Handstickerei vor allem dadurch, dass das Leder durchstochen wird, während es bei einer Handstickerei nur angestochen ist und sich daher die bestickten Felder reliefartig aufwölben. Ein Qualitätsmerkmal von aufwändig verarbeiteten und handgearbeiteten Lederhosen ist heute auch die Säcklernaht. Bei dieser Naht werden die Lederkanten nach außen sichtbar, als gelbe Naht, zusammengenäht und zusätzlich helle Lederstreifen zwischen die Lederkanten gelegt.
Die traditionelle kurze Lederhose, umgangssprachlich auch „Kurze“ genannt, ist knielang. Das ermöglicht die lauten Schnalz-Geräusche beim Schuhplatteln, einem traditionellen bayerischen und alpenländischen Volkstanz.
Traditionelle Lederhosen haben eine sehr lange Haltbarkeit. Bei regelmäßigem Gebrauch wird allerdings die zunächst raue und matte Oberfläche abgenutzt. Solche älteren Lederhosen mit Speckglanz werden umgangssprachlich auch als „Krachlederne“ bezeichnet.
Leder als strapazierfähiges Material für Hosen ist seit Jahrhunderten gebräuchlich, wobei sich die Formen den jeweiligen Moden anpassten. Ursprung der heute als Volkstracht bezeichneten Lederhose war die Culotte, eine eng anliegende höfische Kniebundhose. Bewohner des Alpenraums übertrugen das Muster im ausgehenden 18. Jahrhundert auf das bereits zuvor gebräuchliche Leder und lösten damit die bei Bauern bis dahin übliche Pumphose ab. Während sich bei der städtischen Bevölkerung nach der Französischen Revolution lange Hosen durchsetzten (?Sansculottes), erhielt sich der Schnitt bei der Landbevölkerung als praktische Arbeitshose für Männer und zum Teil auch für Frauen.
Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es am bayerischen Hof, aber auch in Wien, zu einer regelrechten Trachtenbegeisterung. Von Joseph Hazzi aus Abensberg stammt die erste ausführliche Beschreibung der Trachten aus den verschiedenen Gerichten. Der Archivar der bayerischen Ständeversammlung Felix Joseph von Lipowsky brachte 1830 eine „Sammlung Bayerischer National-Costüme“ heraus. Immer wieder versuchten auch staatliche Stellen, die Nationaltrachten zu erhalten. So am 1. Juni 1853 mit dem Schreiben des Präsidiums der kgl. Regierung von Oberbayern zur „Hebung des Nationalgefühls, insbesondere der Landestrachten“. Am 4. April 1859 kam es zur Anmeldung der „Gesellschaft Gemüthlichkeit“ in Miesbach, dem Vorläufer des 1884 gegründeten Trachtenvereins Miesbach. Um 1883 setzte sich der Lehrer Josef Vogl in Bayrischzell ebenfalls für die Erhaltung der alten Trachten und des heimatlichen Brauchtums ein. Er gründete am 25. August 1883 zusammen mit anderen jungen Burschen den ersten „Gebirgstrachten-Erhaltungsverein“ und ließ sich neue Lederhosen schneidern. 1890 wurde auf Anregung von Thomas Bacher in Feilnbach der Gauverband I als erste Dachorganisation der Trachtenvereine gegründet.
Sowohl der österreichische Kaiserhof (beginnend bei Erzherzog Johann bis zu Kaiser Franz Joseph I.) als auch die Wittelsbacher (König Maximilian II., Prinzregent Luitpold) förderten die Nationaltrachten und die Lederhose im Besonderen. Die Tracht war aber auch im Volk tief verwurzelt, wie die Entstehung zahlloser Trachtenvereine es belegt.
In Regionen wie dem Salzkammergut gehört die Lederhose immer noch zur Alltagskleidung. Die Lederhosen aus dieser Region sind handgemacht, mit viel Liebe zum Detail mühevoll hergestellt und ein Leben lang halt- und tragbar. Bei handgemachten Lederhosen gibt es nur Maßanfertigungen, und so kann es Monate dauern, bis das Stück fertig ist.
Die Lederhose war und ist in vielen Teilen des Alpenraums durchwegs fester Bestandteil von Volksfesten. Seit den 1970er Jahren wird sie auch beim Oktoberfest wieder vermehrt getragen. Handelte es sich anfangs zumeist um „Landhausmode“ (eine modeorientierte Variante der Volkstracht), so wird mittlerweile vermehrt auf Authentizität geachtet.
Sämisch Gerbung

In einem sehr aufwendigen Prozess der sehr viel Erfahrung des Gerbers verlangt, wird dieser Tran durch intensives Einwalken in das durch spezielle Arbeitsgänge wie Äschern, Entkälken und Beizen, vorbereitete, noch rohe Fasergefüge der Häute eingebunden und anschließend mehrmals in erwärmter Luft zur Trocknung aufgehängt. Dabei oxydiert der Tran mit dem Sauerstoff der Luft zu speziellen Aldehydgerbstoffen die, nachdem die überschüssigen Trananteile wieder aus dem Leder ausgewaschen wurden, ein besonders weiches, gut waschbares und atmungsaktives Sämischleder ergeben, welches im Tragekomfort und Tragehygiene jedem anderen, mit billigeren, mineralisch-chemischen Gerbverfahren hergestellten Ledern überlegen ist. Sämischgegerbtes Wildleder wird als das Feinste aller Leder bezeichnet.
Nachdem das Sämischleder zugerichtet und die Oberfläche besonders fein geschliffen wurde, wird es, meist mit natürlichen Holzextraktfarbstoffen in der gewünschten Farbe gefärbt.
Sämischgegerbtes Leder ist atmungsaktiv, temperaturausgleichend (im Winter warm und im Sommer kühl), langlebig und erhält durch das Tragen eine besonders schöne Patina.
Damit die Lederhose noch nach Jahren schön und formbeständig ist, werden besonders beanspruchte Stellen innen mit Besatzleder verstärkt.